Schlaginstrumente

Vom Klang eines Beckens erwartet man vorrangig einen geräuschhaften Charakter. Entsprechend muss das Klangspektrum möglichst frei von einzelnen, isolierten Linien sein. Solche Einzellinien oder gar Gruppen von harmonischen Linien führen zu in der Regel unerwünschten tonalen Komponenten im Klang des Beckens. Der gewünschte Klang entsteht dann, wenn das Becken eine Vielzahl, dicht und unharmonisch zueinander liegende Eigenschwingungen aufweist. Die geheimnisumwitterten Legierungen für Becken haben nun zunächst eine relativ symmetrische Struktur . Dies führt zu isolierten Eigenmoden und entsprechen tonalen Klängen der Rohlinge.
Erst das Hämmern führt infolge der entstehenden lokalen Verdichtungen zu starken Asymmetrien wodurch die Eigenmoden in viele Teilmoden aufspalten und ein geräuschbetonter Klang beim Anschlagen des Beckens entsteht. Dieser Vorgang lässt sich am Finite-Elemente-Modell gut nachvollziehen. An einem zunächst symmetrischen Modell weist man nach und nach einzelnen Elementen veränderte Dicken oder E-Module zu (rote Felder im Modell). In den Berechnungsergebnissen kann man das Aufspalten der Moden beobachten. Auf diese Weise wurde die Herkunft des guten Beckenklanges wissenschaftlich ergründet.
   
Weitere Informationen zu dieser Problematik finden Sie in

Ziegenhals, G.:
Auf der Spur des Wohlklanges von Becken
Das Musikinstrument 40(1991)8 S.:62

 

Ständer für Schlagzeugkomponenten können durch unerwünschte Schwingungen den eigentlich klangerzeugenden Fellschwingungen Energie entziehen und damit den Klang beeinflussen. Zum Studium dieser Effekte kann ein FE-Modell eines solchen Ständers herangezogen werden. Im Bild ist ein sehr einfaches Modell eines Doppel-Tom-Ständers dargestellt. Die Elemente des Ständers wurden über Stabelemente simuliert. Die Toms selbst stellten wir als Masseelemente, die in Abhängigkeit von ihrer aktuellen Befestigung verschiedene Trägheitsmomente gegenüber dem Befestigungspunkt am Ständer aufweisen, dar. Die Trägheitsmomente ändern sich auch wenn man die Toms unterschiedlich anstellt. Die Berechnungen zeigen nur geringe Einflüsse des Anstellwinkels der Toms auf die Eigenschwingungen des Ständers. Wesentlich werden sie aber durch das Ausziehen des Teleskoprohres in ihrer Frequenz verschoben. D.h. man kann durch Variation der Ständeraufstellung den Klang eines Toms durchaus beeinflussen (mehr).
Zu Untersuchungen an Pauken lesen Sie bitte

Klang und Tonhöhe von Pauken

Zu Untersuchungen an Stabspielen lesen Sie bitte

Zum Stimmen von Klangstäben

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