Ermittlung von Kriterien zur Beurteilung von Lackqualität im Musikinstrumentenbau und Untersuchung von neuen Lackrezepturen
Klaus Eichelberger, Musicon Valley – Report, 2006

Die Qualität von Musikinstrumenten, insbesondere von Zupf- und Streichinstrumenten, wird maßgeblich durch ihre Lackierung mitbestimmt. Drei Aspekte sind dabei besonders beachtenswert:

die Lackierung soll das Instrument vor äußeren Einflüssen schützen,
die Optik der Musikinstrumente, als wesentliches Verkaufsargument, soll durch eine schöne und gefällige Lackierung aufgewertet werden und
eine Lackierung kann Einfluss auf die Akustik des fertigen Instrumentes haben.

Diese Aspekte standen im Mittelpunkt eines Verbundprojektes, das im Rahmen des regionalen InnoRegio – Netzwerkes "Musicon Valley" in den Jahren 2003 bis 2006 bearbeitet wurde. Ziel des Verbundprojektes war alte traditionelle Lacksysteme zu erkunden, sie wieder verfügbar zum machen und neue zu schaffen. Ein wesentlicher Teil dieses großen Komplexes war die Prüfung jener Lacksysteme auf ihre Eigenschaften und Auswirkungen im Musikinstrumentenbau. Um diese Ziele erreichen zu können, mussten sinnvolle Prüf- und Bewertungskriterien gefunden, bzw. vorhandene den Forderungen des Musikinstrumentenbaus angepasst werden. Der Komplex der Zupf- und Streichinstrumentenlacke wurde als Verbundprojekt der Partner

Institut für Musikinstrumentenbau, Aninstitut der TU Dresden, Zwota (IfM) und
Studiengang Musikinstrumentenbau der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ)

mit klarer Trennung der Aufgaben in zwei Teilprojekten bearbeitet. An der Westsächsischen Hochschule Zwickau (FH), Studiengang Musikinstrumentenbau Markneukirchen, stand im Rahmen des Projektes "Applikationsforschung für Verfahren zur Herstellung von Musikinstrumentenlacken" die Herstellung und Applikation des Lackes im Mittelpunkt. Im Institut für Musikinstrumentenbau Zwota bildeten im Rahmen des Projektes "Ermittlung von Kriterien zur Beurteilung der Lackqualität im Musikinstrumentenbau und Untersuchung von neuen Lackrezepturen" Prüfung und Bewertung dieser Lackrezepturen den Forschungsschwerpunkt. Diese Veröffentlichung informiert über die Ergebnisse des vom Institut für Musikinstrumentenbau bearbeiteten Teilprojektes.

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Untersuchungen zum Einfluss der Stimmplatten- und Stimmstockparameter auf die Klangfarbe der Zungeninstrumente
Friedrich Schetelich, Musicon Valley – Report, 2006

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Musikinstrumente stellt ihre Klangfarbe dar. Diese und andere akustische und spieltechnische Eigenschaften werden bei Zungeninstrumenten hauptsächlich von der Stimmplatte und den Stimmstöcken (Kanzellen) bestimmt. Daher ist die Kenntnis des Einflusses bestimmter Parameter der Stimmplatte und der Kanzelle auf die Klangfarbe, Ansprache, Klangstärke und Stimmung für die Verbesserung und Weiterentwicklung von Mundharmonika, Bandonion und Akkordeon wichtig. Der Beitrag betrachtet die Einflüsse von Tonzungensteifigkeit, Luftspalt, Tonzungenträgerdicke, Tonzungenträgerwerkstoff, Tonzungenlänge, Kanzellenlänge, Kanzellentiefe, Kanzellenwerkstoff, Stimmstockwerkstoff sowie die allgemeine Stimmplattenqualität und diskutiert die Ergebnisse.

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Rechnergestützte Konstruktion, Simulation und Fertigung von Musikinstrumenten
Friedrich Schetelich; Christine Schöne; Musicon Valley – Report, 2006

Ziel der beschrieben Arbeiten war, Voraussetzungen für die durchgängig rechnergestützt Entwicklung und Fertigung von Streich- und Zupfinstrumenten zu schaffen. Im Ergebnis muss festgestellt werden, dass derzeitig auch bei moderner rechnergestützter Konstruktion und Fertigung die handwerklichen Fertigkeiten und das Wissen des Instrumentenbaumeisters im Streichinstrumentenbau für die Fertigstellung der Instrumentenbauteile bei qualitativ hochwertigen Instrumenten weiterhin erforderlich sind. Die NC-Bearbeitung kann aber die notwendige manuelle Bearbeitung stark reduzieren, was eine wirtschaftlichere Herstellung der handwerklich gefertigten Streichinstrumente ermöglicht.

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Bewertung von Musikinstrumenten anhand von Solomusikstücken
Eichner, M.; Ziegenhals. G., Musicon Valley –
Report, 2006 (ISBN 10: 3-00-019671-4)

In der täglichen Praxis des Instrumentenbaus sind Instrumententests, sei es im Rahmen der Produktionskontrolle oder zum Vergleich verschiedener Produkte, an der Tagesordnung. Im Ergebnis solcher Tests entstehen unter anderem die verbalen Beschreibungen der akustischen Eigenschaften (besser der Klangeigenschaften) der Instrumente, wie man sie üblicherweise in Produktbeschreibungen oder in Instrumententests von Fachzeitschriften wiederfindet. Ein oft diskutiertes Problem der Musikalischen Akustik ist es nun, dass man die in solchen Beschreibungen formulierten deutlichen Unterschiede zwischen den Instrumenten mit den üblichen Messmethoden nicht in gleichem Maße oder gar nicht darstellen kann. Die Veröffentlichung beschreibt Untersuchungen, die mit zwei verschiedenen Lösungsansätzen versuchen, Instrumente anhand kurzer Soloanspiele akustisch zu unterscheiden. Ein Lösungsansatz bestand im Einsatz psychoakustischer Messgrößen, ein anderer in der Anwendung von Algorithmen aus der Spracherkennung.

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Grundlagen für einen Qualitätsstandard vogtländischer Musikinstrumente
Ziegenhals, G.; Musicon Valley –
Report, 2003 (ISBN 3-00-012569-8)

Im Rahmen des Projektes "Grundlagen für einen Qualitätsstandard vogtländischer Musikinstrumente" wurden die Grundlagen für ein Verfahren gelegt, mit dessen Hilfe das stark subjektiv geprägte Produkt Musikinstrumente zertifiziert werden kann. Die Zertifizierung fokussiert auf die individuellen Eigenschaften des konkreten Modells eines Herstellers. Sie kann natürlich über den Firmenbezug auch für die Region wirken. Insgesamt muss man aber feststellen, dass es eine vogtländische Qualität an sich, d.h. spezielle globale Eigenschaften hiesiger Erzeugnisse, nicht gibt. Die spezifische Qualität entsteht immer in der konkreten Firma mit dem konkreten Modell. Dabei wirkt aber natürlich der Cluster "Musikinstrumentenbau im Vogtland" mit.

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Historische vogtländische Musikinstrumente – Rekonstruktion und Modellfertigung für kunsthandwerklichen Instrumentenbau
Ziegenhals, G.; Musicon Valley –
Report, 2003 (ISBN 3-00-012569-8)

Der traditionelle Musikinstrumentenbau ist im Gegensatz zu Herstellern elektronischer Musikinstrumente, Musiksoftware und Geräten der Orchesterelektronik ein Industriezweig, der ein Problem bezüglich der Produktinnovation aufweist. Traditionelle Instrumente sind in ihrer Entwicklung seit Jahrzehnten praktisch abgeschlossen und werden nur noch in kleinen Details verändert. Die historischen Instrumente stellen deshalb eine wichtige Produktgruppe für die Erneuerung bzw. Ergänzung der Sortimente dar. Die Aufführungspraxis mit historischen Instrumenten gewinnt national und international zunehmend an Bedeutung und hat sich zu einem beachtlichen Marktfaktor auf dem Musiksektor entwickelt. Original erhaltene historische Instrumente stehen jedoch im allgemeinen für die Musizierpraxis kaum noch zur Verfügung. Ein Grund dafür sind konservatorische Bedenken. Im 18. Jahrhundert wurden im Vogtland u. a. qualitativ hochwertige Streichinstrumente gefertigt, die heute alle Anforderungen der professionellen historischen Aufführungspraxis erfüllen und in einer Reihe mit süddeutschen, italienischen, französischen und englischen historischen Instrumenten stehen. In den Verkaufs- und Marktstrategien der letzten 50 Jahre fanden diese Instrumente jedoch kaum Berücksichtigung, so dass sowohl Instrumente als auch Dokumentationen fehlen. Voraussetzungen für die Produktion historischer Instrumente sind das Aufspüren entsprechender Originale, ihre Dokumentation und die Schaffung von Möglichkeiten die Authentizität der Nachbauten in akustischer und spieltechnischer Hinsicht zu bestätigen. Das beschriebene Projekt untersucht die Möglichkeiten der Erfassung und Verarbeitung der Konstruktionsdaten der Instrumente mit Hilfe Moderner Scan-Technologien in Verbindung mit der rechnergestützten Konstruktion. Weiterhin werden Methoden zur Erfassung und der Bewertung der akustischen Eigenschaften von Nachbauten im Vergleich zum Vorbildinstrument diskutiert.

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